In unterkühlter Frankfurter „Wintersporthalle“ – die Hallentemperatur dürfte kaum über 15 °C betragen haben – mussten wir am Sonntag zum Auswärtsspiel beim VFL Goldstein antreten.

… und irgendwie hemmte diese Kälte unseren Spielfluss im ersten Satz. Die Goldsteiner – kaum gefordert im vorangegangenen Spiel gegen den TV Seckbach – wirkten deutlich besser eingespielt und präsenter auf dem Feld. Scharfe Angaben reichten, um unsere Annahme ins Schwimmen zu bringen. Für Michael war es kaum möglich, diese Annahmen sinnvoll zu verwerten und gute Bälle zu stellen. So kamen meist nur gestellte Notbälle und daraus – wenn überhaupt - vorhersagbare Angriffe über Außen zustande, die vom bereitstehenden, hoch gewachsenen gegnerischen Block oft genug abgefangen wurden. Gerade im ersten Satz fehlte uns dann der Biss, diese geblockten Bälle abzufangen und erneut für einen Angriff aufzubauen.

Auf der anderen Seite verstand es Goldstein, unsere Angaben immer wieder so abzuwehren, dass sich daraus erfolgreiche gegnerische Angriffe aufbauen ließen: Im ersten Satz gelang uns bei eigenem Aufschlag für die ersten fünf Aufschlagwechsel kein einziger eigener Punkt und auch für den Rest des Satzes nie mehr als zwei Punk-te am Stück. So konnte sich Goldstein mit jeder Aufschlagrotation ein Stück weiter von uns absetzen. Am Ende ging dieser erste Satz klar mit 14:25 an Goldstein.

Im zweiten Satz versuchten wir es mit leicht geänderter Aufstellung (Simon nun über Außen und Florian über die Mitte). Dennoch lief der Satz zu Beginn ähnlich ab wie der vorangegangene. Noch waren wir nicht „aufgetaut“ und nicht mit dem rechten Einsatz im Spiel. Schnell lagen wir mit 1:4 zurück, konnten dann aber zum 4:4 aufschließen um dann doch wieder einem sukzessive größer werdenden Rückstand hinterherzulaufen. Trotz im Verlaufe des Satzes steigender Einsatzbereitschaft, einiger vom Boden gekratzter bzw. erlaufener Bälle konnten wir in den nun länger werdenden und mehr umkämpften Ballwechseln nicht genügend Druck aufbauen um den Gegner in Bedrängnis zu bringen. Anders Goldstein – über die Außenposition gelang es ihnen immer wieder, mit druckvollen Angriffen unseren Block zu überwinden und über den groß gewachsenen Diagonalspieler mit weniger harten aber dafür platzierten Bällen ein um das andere Mal zu punkten.

So stand es bereits 13:23 und der Satz drohte, ähnlich deutlich zu Gunsten von Goldstein auszugehen wie Satz 1. Doch gelang es uns dann – bei Aufschlag Olaf – endlich mal einen Schwachpunkt der gegnerischen Annahme zu identifizieren und gezielt auszunutzen. Das brachte uns immerhin noch auf 19:23 heran und ließ den Satz am Ende etwas knapper aussehen. Letztlich ging er trotzdem deutlich mit 19:25 an den Gegner.

Auch im dritten Satz liefen wir gleich von Anfang an einem Rückstand hinterher. Schnell stand es 0:6 - die Aufgaben des gegnerischen Stellers brachten wir einfach nicht unter Kontrolle. Das war eine ziemliche Hypothek für diesen entscheidenden Satz. Dennoch konnten wir endlich besser gegenhalten, den gegnerischen Außenangriff mit unserem Block vermehrt abwehren und nun auch öfters über unseren Mittelangriff punkten. Das reichte am Ende immerhin einem etwas knapperen Satzergebnis von 21:25. Dennoch war es unter dem Strich ein ungefährdeter Drei-Satz-Sieg für Goldstein.

Nun könnte man vermuten, dass es einzig die Überlegenheit des Gegners war, die zu dieser klaren Niederlage führte. Mancher von uns mag auch die widrigen Umstände – zu kalte Halle, inzwischen ungewohnte „alte“ und zudem zu hart aufgepumpte Bälle als Argumente anführen. Nicht von der Hand zu weisen sind aber auch die Feststellungen des Trainers: Wir haben nicht als Mannschaft funktioniert, waren mehr mit den eigenen Fehlern und den vermeintlichen Unzulänglichkeiten unserer Mitspieler beschäftigt als mit gegenseitiger Motivation. Ein Déjà-vu zum Hinspiel – auch damals hemmte uns fehlender Teamgeist, ungenügender Einsatzwille und lähmende Stille auf dem Feld.

Schade, denn gerade im letzten Heimspiel hatten wir uns eigentlich deutlich homogener und mit besserer Eigenmotivation präsentiert! Bleibt die Hoffnung, dass wir in den verbleibenden drei Spielen der Saison wieder zu dem Niveau zurückfinden, wie wir es zu Hause gegen den FVV und im umkämpften Spiel gegen den Tabellenführer Kalbach gezeigt hatten. Für die Absicherung des Klassenerhalts wäre zumindest ein weiterer Sieg aus den verbleibenden drei Spielen wünschenswert.

Der Spieltag fand dann doch noch einen versöhnlichen Abschluss bei einem gemeinsamen Abendessen beim Italiener.

Es spielten: Florian, Jasper, Karsten, Michael, Olaf, Simon, Sten

Coaching: Matthias