Als ich aus dem Auto stieg und ein paar Schritte auf die Jugendherberge zuging, war ich schon direkt begeistert von der Anlage. Ich war dieses Jahr das erste Mal dabei und war mir ziemlich sicher ein schönes Wochenende vor mir zu haben; und so war es dann auch.alt

Wir kamen recht spät und hungrig an, da wir länger im Stau gestanden hatten, es gab allerdings immer noch eine Gruppe die noch später eintreffen sollte. Wir bezogen erst mal unsere Zimmer, die auf mich sehr einladend und gemütlich wirkten und begaben uns dann endlich hinunter für unser Abendessen, das extra bereit gestellt wurde. Überhaupt war die Verpflegung noch das ganze Wochenende über reich an Auswahl und Variationen und man freute sich immer wieder, wenn das Training durch eine Mahlzeit unterbrochen wurde.

 

Am ersten Abend war der Trainer der Damen 3 noch nicht da, deswegen beschlossen wir die Damen 3 und die Herren 2 einfach zu  mischen und ein bisschen zu spielen, allerdings ging das Licht dann doch ziemlich schnell aus und wir beeilten uns, um noch ein bisschen Zeit im Schwimmbad zu haben. Nachdem wir alle frisch waren, versammelten wir uns im Musikraum und die Mehrheit von uns begann zu pokern. Der Rest begnügte sich mit weniger zeitaufwendigen Spielen.

Am nächsten Morgen trafen wir uns alle zum Frühstück, manche mit einer Strategie für längeres Schlafen und auch der Trainer der Damen 3 kam motiviert und fast ausgeruht an. Da die Jungen beschlossen hatten ihr erstes Training in der Halle zu absolvieren, gingen wir in das Drittel nebenan, da dort niemand war und begannen mit unserem ersten Training. Nachdem wir uns mit Medizinbällen abgemüht und auf kleinen Trampolinen versucht hatten eine ordentliche Ballannahme zu absolvieren, kamen die rechtmäßigen Mieter des Drittels dann doch und wir wichen auf das Beachfeld aus. Dann stand das erste Mittagessen an. Nachdem wir unseren Hunger ausgiebig gestillt und sogar unsere Veganerin ein kleines Menü serviert bekommen hatte, durften nun die Mädels in die Halle und die Jungs gingen auf den Beachplatz. Vorher versammelten wir uns aber alle nochmal in der Halle, um unsere T-Shirts in Empfang zu nehmen und das berühmte Gruppenfoto zu schießen. Die Farbe des T-Shirts führte zu kurzen, fast gemurmelten, kritischen Äußerungen, aber eigentlich waren alle froh wieder ein Shirt bekommen zu haben, denn diesbezüglich waren wir uns nicht ganz sicher.

Das Training war anstrengend und intensiv und powerte mich total aus und als ich nach eineinhalb Stunden erfuhr, dass das noch eine Stunde so weitergehen sollte und dann noch die Jungs dazukommen wollten, um zu spielen, habe ich wahrscheinlich ziemlich entsetzt geschaut. Wir haben in dieser Trainingseinheit vor allem Annahme im Spiel und Blocksicherung geübt, wobei wir immer wieder gegen die große Matte beim Angriff geschlagen haben, um dann den Ball zu „retten“ und das Spiel neu aufzubauen. Wenn das ein paar Mal hintereinander geklappt hat, waren wir schon fast euphorisch. Als die Jungs dazu kamen hat unser Trainer Aufgabenbögen verteilt, die es zu lösen galt, um herauszufinden wie die eigene Kondition aussieht. Wir haben unsere Aufgaben alle brav erledigt mit dem kniffligen Zusatz keine Stoppuhren zu haben und selber zählen zu müssen, was teilweise zu ernsten Diskussionen führte. Dann kam endlich eine halbstündige Pause, der Nachmittagskaffee. Die Küchlein, die von manchen von uns Damen lieber abgelehnt wurden, haben sich die Jungs brüderlich untereinander aufgeteilt, zumindest nahezu. Danach übernahmen die Trainer der Herren 2 die Aufteilung aller in drei Gruppen und wir begannen zu spielen. Habe sofort gemerkt, was mir das Training vorher gebracht hat und auch bei den anderen Mädchen konnte ich Aktionen beobachten, die mich, was die kommende Saison betrifft, haben hoffen lassen.

Vorm Grillen sind wir nochmal zusammen schwimmen gegangen und kamen ziemlich hungrig in der Grillhütte an, die erst nicht zu öffnen gewesen war, da sich der Schlüssel nicht am allgemeinen Schlüsselbund befunden hatte. Das Makaberste an diesem Wochenende war wohl, dass sich einer unserer Vegetarier dazu bereit erklärte mit dem Grillen zu beginnen und fürsorglich die leckeren Steaks auf den Grill legte. Ich war dann doch ziemlich erleichtert als einer von den „Fleischessern“ das restliche Grillen übernahm. Nachdem ein paar Freiwillige immer wieder zur Hütte gegangen waren, um fehlende Attribute zu holen, wie etwa die Boxen für Musik oder die Spiele, konnte der Abend richtig beginnen. Ich war diesen Freiwilligen ziemlich dankbar, da mir die Beine schmerzten und ich mich nicht in der Lage sah den Weg zur Jugendherberge auf mich zu nehmen.

Nach dem Essen begannen wir zu spielen. Auf der einen Seite des Raumes wurde Doppelkopf gespielt oder gequatscht und auf der anderen Seite gab man sich einem Spiel hin, dessen Name hier lieber unerwähnt bleiben sollte. Wir waren teilweise ziemlich fertig, aber das Zusammensitzen war so angenehm, dass man nicht zu früh ins Bett gehen wollte. Doch irgendwann überkam die Müdigkeit dann doch die meisten von uns; nur ein paar Doppelkopfspieler waren „unermüdlich“.

Da wir Sonntag früh die Zimmer schon bis 9 Uhr geräumt und gekehrt haben mussten, haben wir uns den Wecker schon auf halb acht gestellt, waren dann allerdings ziemlich schnell fertig. So trudelten an diesem Morgen alle ganz unterschiedlich in den Frühstücksaal. Diesmal durften wir Mädels zuerst in die Halle und die Jungs durften sich mit dem Beachplatz begnügen, allerdings ist dieser morgens noch ziemlich kalt und nass und so entschieden sie sich uns erstmals lieber ein bisschen zuzuschauen. Und das Programm war auch sicher ganz nett. Denn unser Trainer hatte anscheinend nicht vor uns zu verschonen, nur weil wir uns teilweise vor Schmerzen nicht mehr bewegen konnten. Zum Aufwärmen stellten wir uns in einem Kreis, zum Glück wieder mit Musik, das macht das ganze wesentlich leichter, und begannen zu hüpfen, zu springen und auf der Stelle zu sprinten und alles in den verschiedensten Variationen. War ich froh als wir endlich aufhören durften uns zu bewegen. Nach einer Runde dehnen, teilte unser Trainer wieder Aufgabenbögen aus, allerdings waren diese mit einem Bingo-Spiel verknüpft. Es galt zu würfeln und die Aufgabe hinter der Nummer zu erledigen und wer als erstes eine Reihe voll hatte musste Bingo rufen, kennt man ja. Wir durften als Spinnchen über den Boden krabbeln oder zu zweit in einem langen Seil hüpfen und am schönsten waren die Skippings auf der dicken Matte.

Als die Jungs dann um 11 Uhr die Halle für sich beanspruchten, sind wir auf das Beachfeld ausgewichen und haben, weil so schönes Wetter war, zum ersten Mal an diesem Wochenende endlich die Picknickdecken ausgenutzt, die uns vor der Abfahrt zum Glück noch schnell in die Hand gedrückt worden waren. Wir hatten dann wahrscheinlich schon zu viel Vitamin D intus, denn wir beschlossen, im Sport-BH zu beachen. Irgendwie kam kein richtiges Spiel zustande, wahrscheinlich waren wir einfach schon zu fertig oder zu faul von der Sonne, aber wir hatten trotzdem viel Spaß und als uns dann auch schon wieder der Hunger quälte waren wir froh, dass wir uns einfach an den „gedeckten“ Tisch setzten konnten. Das Essen war diesmal etwas winterlich, mit Sauerkraut und Kassler, aber dafür gab es Eis zum Nachtisch. Nach dem Essen bildeten wir wieder drei Gruppen und spielten bis zur Hallenschließung. Natürlich gingen wir danach nochmal ins Schwimmbad und wir Mädels begannen mit einer wasserverträglichen Kamera Fotos zu schießen. altWir nervten die Jungs so lange, bis wir ein Gruppenfoto zusammen machten, einmal vom Beckenrand ins Wasser springen und einmal alle unter Wasser. Die Jungs trieben zwar so ihre Späße, aber das Ergebnis wollten sie dann doch alle sehen. Leider hatten ein paar von uns nicht an ihr Schwimmzeug gedacht und so sind wir nicht komplett auf dem Foto, aber so hatten wir wenigstens einen Fotografen. Nach dem Frisch machen, sind wir wieder zu Kaffee und Kuchen gestürzt, der dieses Mal ziemlich enttäuschend war. Abgepackte, gelbe Kuchenstücke, die wohl eher trocken waren, ich wollte sie gar nicht erst probieren.

Danach haben wir uns alle an die Abfahrt gemacht. Das ganze Trainingszubehör wurde eingepackt und auch die Pfandflaschen, die zuvor in Müllsäcke gepackt worden waren, wurden untergebracht; allerdings erst nur in einem Auto, was ein ziemlich lustiges Bild abgab. Auf dem Weg nach Hause gerieten wir wieder in einen leichten Stau, was uns aber die Möglichkeit gab noch zwei anderen Wagen von uns immer mal wieder über den Weg zu fahren und mit wildem Handgewackel zu überschütten.

Das Trainingslager 2012 hat mir viel Spaß gemacht und was ich so mitbekommen habe, den anderen auch. Wir haben uns prächtig verstanden und es kam zu keinen Auseinandersetzungen oder Missverständnissen. Ich freue mich wirklich schon sehr auf das nächste Jahr.

Mit dabei waren:

Herren 2:

Trainer: Jean & Erik

Spieler: Sten, Jasper, Peer, Julian, Philipp, Simon, Niklas, Nico

Damen 3:

Trainer: Frank; Trainergehilfe: Sven

Spieler: Svenja, Ramona, Isabelle, Annika, Hanna, Theresa, Lara

 

Fotos von Annica

 Fotos von Frank